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GESCHICHTE WIE IM FILM

Das Central ist seit dem 19. Jahrhundert ein wesentlicher Teil der Linzer Kulturszene und war das am längsten bespielte Kino der Stadt. In den 1930ern wird das Gebäude zum Symbol des Widerstandes und ist Brennpunkt der Auseinandersetzungen am 12. Februar 1934. Im letzten Kriegsjahr wird es zerbombt, aber bald wiedereröffnet und in den folgenden Jahrzehnten immer wieder vergrößert und umgebaut. 2006 muss der Kinobetrieb eingestellt werden. Vier Jahre später erfolgt der Umbau zum heutigen Veranstaltungszentrum.

ABER ALLES DER REIHE NACH!

DIE ANFÄNGE

1563 erwirbt ein Ratsbürger das Haus und nützt es als sogenanntes „Zuhaus“ zum Bürgerspital – bis 1787 bleibt es ein Bruderhaus armer Leute. 1788 zieht das Gasthaus „Zum Goldenen Schiff“ ein. 1836 wird es um eine Etage auf drei Stockwerke erhöht. 1897 wird das im Hof liegende Kino eingerichtet, die ersten Filmvorführungen „Lebende Fotographien in Lebensgröße“ finden statt.

 

ZWISCHENKRIEGSZEIT

1919 erwirbt der Verein „Arbeiterheim“ Hotel und Kino, das zum Zentraltheater ausgebaut wird. 1921 erfolgt der Umbau von Kino, Zentralbibliothek, Lesesaal, Hotel und Schank. Der neue Saal mit 800 Sitzplätzen wird 1922 mit „Othello“ wiedereröffnet. 1927 zieht die Linzer Wurstfabrik ein. 1930 wird erstmals ein Tonfilm gespielt, auch politisch umkämpfte Filme wie „Panzerkreuzer Potemkim“ und „Im Westen nichts Neues“ werden 1931 trotz heftiger Proteste unter Polizeischutz aufgeführt.

 

DER 12. FEBRUAR 1934

Die faschistische Heimwehr will 1934 gemeinsam mit Heer und Polizei die Macht im Staat übernehmen. Das Hotel Schiff – auch als Waffenlager des Schutzbundes genutzt – steht ihm Fokus der Konfrontationen. Das Haus wird zum Symbol des Widerstandes der von Dollfuß verbotenen Schutzbündler. Am 12. Februar wird die gesamte sozialdemokratische Führungsebene inklusive dem Landesparteisekretär und Schutzbundkommandanten Richard Bernaschek festgenommen und eingesperrt. Der Widerstand, auch an anderen Schauplätzen in Linz, wird niedergeschlagen, der Verein „Arbeiterheim“ aufgelöst und Hotel sowie Kino beschlagnahmt.

 

 

NS-ZEIT UND WIEDERAUFBAU

1938 wird das Haus von NS-Behörden beschlagnahmt, der Kinobetrieb geht an die Ostmärkische Filmtheater Betriebsgesellschaft über. 1945 wird es durch Fliegerbomben beschädigt. Nach Kriegsende findet die Wiedereröffnung mit dem Film „Stolz und Vorurteil“ für amerikanische Besatzungssoldaten statt. Erst 1948 wird das Haus wieder an die Sozialdemokraten zurückgegeben: die Landes- und Bezirksorganisationen sowie diverse Kulturorganisationen und Teilgewerkschaften ziehen ein. Ab 1949 spielt das Kino „nonstop“. 1982 wird es von einem Saal auf drei Säle erweitert. 1985 übernimmt die Konstantin-Kinokette den Pachtvertrag für das Kino.

 

GROSSUMBAU 1996 BIS 1998

1994 wird die „Wurstfabrik“ geschlossen, im Jahr darauf zieht die Firma Orsay ein. 1996 wird der Verein „Arbeiterheim“ aufgelöst und die Privatstiftung L36 zur Verwaltung der Immobilie gegründet. 1998 wird der Umbau von Gebäude und Hof fertiggestellt und das Möbelhaus Interio feiert Eröffnung im zweiten Geschäftslokal an der Landstraße.

 

DAS NEUE CENTRAL

2006 wird das Kino aufgrund von Unwirtschaftlichkeit geschlossen und im Kulturhauptstadtjahr 2009 als „Ruhepol“ genutzt. 2010 starten die Planungen für den Umbau. Neben dem Veranstaltungssaal und der Gastronomiefläche werden auch neue Büroflächen entwickelt. Die Planung des Gebäudes liegt beim Architekturbüro Schremmer-Jell, Generalübernehmer ist die Stadterneuerungsgesellschaft „Neue Heimat“.

 

KURZ ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT! - Wie Sie sehen, befinden Sie sich im Central auf historisch bedeutsamen Boden. Durch die Bereitstellung des Raumes für kulturelle Veranstaltungen genau wie für private und geschäftliche Events bieten wir allen die Möglichkeit, Teil der Geschichte des Central Linz zu werden.